Was ist UI Design?

Unter dem Begriff UI Design wird die Gestaltung einer Schnittstelle für Interaktionen verstanden – also dem User Interface (UI). Dabei kann das User Interface bzw. die Benutzeroberfläche eine Website, eine App, eine Software oder ein Display (beispielsweise im Auto oder an der Kaffeemaschine) sein.

In den meisten Fällen handelt es sich um ein grafisches User Interface, also ein GUI. Darüber hinaus gibt es sprachgesteuerte Benutzeroberflächen (Voice User Interfaces) wie beispielsweise Alexa von Amazon oder haptische User Interfaces, bei denen die Interaktion über Berührung und physische Knöpfe erfolgt. Das primäre Ziel des UX Designs ist es, Schnittstellen möglichst übersichtlich und dabei ansprechend zu gestalten.

Im digitalen Zeitalter interagieren wir ständig mit User Interfaces. Sei es auf dem Smartphone, am Computer oder im Auto – Funktionen und Geräte lassen sich über eine grafische oder haptische Benutzerschnittstelle steuern. Buttons, Menüleisten, Icons, Schriftarten, Farben und Ähnliches gehören alle zum User-Interface-Design.

Dabei sollte das UI keinesfalls nur ästhetisch ansprechend gestaltet sein. Die Interaktion mit dem User Interface muss mehrere Kriterien erfüllen:

• Es sollte effizient und effektiv sein. Benutzer*innen sollen schnell zum gewünschten Ziel kommen.
• Die Usability (Gebrauchstauglichkeit) sollte mittels intuitiver Bedienung hoch ausfallen.
• Die visuelle Gestaltung sollte ästhetisch, aber dabei übersichtlich bleiben.
• Das UI sollte konsistent gestaltet sein. 
• Das Design sollte der Zielgruppe angepasst sein.

Die Marke und die Markenbotschaft sollten über das Design kommuniziert werden.

Neben grafischen Benutzeroberflächen umfasst das UI-Design mittlerweile auch sprachgesteuerte und gestengesteuerte User Interfaces (Augmented Reality und Virtual Reality). Dementsprechend zählen Übergänge, Animationen und im Wesentlichen alle statischen wie dynamischen visuellen Elemente zum UI-Design.

Um ein erfolgreiches UI-Design zu erstellen, benötigen UI Designer*innen mehrere Kompetenzen. Einerseits sollten sie über vertieftes Wissen in Gestaltung, Farbtheorie und Typografie verfügen und andererseits aktuelle Designtrends kennen. Außerdem sollten UI Designer*innen den erarbeiteten Stil für das Produkt klar an Mitarbeitende kommunizieren können. Oftmals erstellen sie dafür Richtlinien, sogenannte Style Guidelines. 

UI Designer*innen arbeiten eng mit UX Designer*innen (User Experience) zusammen und müssen sich bei der Produktentwicklung aufeinander abstimmen.

Sobald das Produkt in die letzten Phasen der Entwicklung geht, setzen UI Designer*innen das Design im Pixel-Perfect-Prozess um. Dabei wird das Design bis ins kleinste Element (Pixel) scharf und sauber designt. Anschließend erfolgt das sogenannte Development Handover, also die Übergabe an die Devoloper*innen im Frontend. Sie verantworten die technische Implementierung des UI-Designs.

Die Anwendung von UI-Design ist vielseitig. Sie fallen bei Websites, Apps, cloudbasierten Softwarelösungen oder Games komplett unterschiedlich aus und benötigen eigene Anforderungen. Zudem kommen sie in verschiedenen Entwicklungsphasen und bei verschiedenen Betriebssystemen (Android, iOS) zum Einsatz, welche das Design maßgeblich mitbestimmen. Dementsprechend werden je Format gänzlich andere Tools eingesetzt. 

Ein allgemeiner Überblick an Tools je Entwicklungsphase:

• Skizzieren und User Flows: InVision, Whimisical
• Wireframing: Balsamiq, Justinmind
• Interface Design und Prototyping: Sketch, Figma
• Versionisierung: GitHub

Im UI Design zeichnen sich langfristig wie kurzfristig Trends ab, von denen einige nachwirkend Einfluss auf das allgemeine UI Design nehmen. Dementsprechend sollten UI Designer*innen in Sachen Trends informiert bleiben, um nicht am Markt vorbei zu entwickeln. Zuletzt ließen sich Tendenzen zum minimalistischen Design beobachten, darauf folgten Trends mit animierten, originellen Illustrationen. Mit der fortschreitenden Entwicklung von Augmented und Virtual Reality können verstärkt Entwicklungen von Schnittstellen in diesem Bereich erwartet werden. Das UI-Design wird sich dementsprechend auf komplex animierte 3D User Interfaces ausrichten.

Mit der Zeit haben sich Entwicklungen und Methoden im Design herausgebildet, derer sich UI Designer*innen bedienen sollten. Best Practices Methoden sind beispielsweise:

• Etablierte Design-Patterns erkennen und anwenden: Typischerweise wird die Suchfunktion mit dem Ikon der Lupe markiert und befindet sich auf Websites, Apps oder cloudbasierten Softwares meist oben rechts. Dropdown Menüs sind oft mit drei übereinanderliegenden Strichen dargestellt und befinden sich oben links. Finden Nutzer*innen diese Designs vor, werden sie sich schnell orientieren können. Denn diese Designs haben sich mit der Zeit durchgesetzt und Nutzer*innen haben sich daran gewöhnt.
• Anwendung der KISS-Methode (Keep it sweet & simple): Wie der Name sagt, ist ein einfaches Design dem komplexen, überladenden vorzuziehen. Nutzer*innen sollten schnell ihr Ziel erreichen und nicht zu lange suchen oder sich in Funktionen und Einstellungen verrennen müssen.