TWA-Absolvent federführend bei Kaleido AI

Praxisnahe Lehre schafft Basis für Start-Up Karriere.

Die weltweit größte Designplattform Canva stieg Anfang des Jahres bei Kaleido AI ein. Der Deal ist eine der größten Akquisitionen der österreichischen Start-Up Geschichte. Wir haben mit Jakob Kolar, dem Head of Design von Kaleido AI, über das Arbeiten in einem der erfolgreichsten Start-Ups Österreichs und seine Ausbildung an der Technikum Wien Academy gesprochen.

Die Technologie von Kaleido AI, also die künstliche Intelligenz zum automatischen Entfernen von Hintergründen (remove.bg) ist seit 2019 ein Feature von Canva. Nun geht es darum, der weltweiten Community weitere Produkte anzubieten und die Zusammenarbeit auszubauen. Am australischen Designriesen mag Jakob Kolar, dass sich die Visionen beider Firmen decken. „Es geht um eine Demokratisierung von Grafik, Design sowie das Zugänglichmachen von künstlicher Intelligenz (KI). Bei Kaleido pflegen wir schlanke Strukturen und jede eingesetzte Arbeitsstunde bringt sichtbaren value. Das motiviert enorm“, erzählt Kolar. Das Versprechen vom im Juni 2021 gelaunchtem Produkt designify.com ist ebenfalls sportlich. Jedes Bild wird „automatisch zu 100 % fantastisch“ – desiginfy kombiniert mehrere visuelle KI`s wie Hintergrundentfernung, Farboptimierung und Schattenerstellung.

„Das Wunderschöne an UX/UI ist, dass es so viele Bereiche vereint, die mir Spaß machen. Vom gemeinsamen Konzipieren, über das Einbinden von Usern, um gute Usability sicherzustellen, bis hin zu Visual Design – quasi als Schnittstelle zwischen Technik und User. Gemeinsam schafft man Spaß am Nutzen, Technik wird einfach bedienbar.“  (Jakob Kolar)

Optimale Verbindung von Job und Ausbildung

Der Wiener hatte einen Abschluss der „Grafischen“ in Fotografie & Multimedia, stand fest im Berufsleben und leitete eine Grafikabteilung, ehe er sich für eine zweite Ausbildung interessierte. „Ich wollte auf den Trend reagieren, dass immer mehr digital-komplexe Produkte im Kommen sind. Meine Fähigkeiten als Grafiker konnte ich mit UX-Management professionalisieren. Die Ausbildung an der Technikum Wien Academy war engmaschig mit meinem Job verknüpft“, erzählt Kolar. Im berufsbegleitenden Lehrgang werden Anwendungen analysiert und verbessert. Nach den Grundlagen zu Entwicklungsprozessen wird praxisorientiert in die Tiefen des Human Centered Designs eingetaucht, grafische und psychologische Aspekte der Gestaltung vermittelt, ein weiterer Fokus gilt Managementskills. „Es geht immer um das effiziente Navigieren und die schnelle Bedürfnisbefriedigung der Kund*innen. Der Erfolg von Kaleido AI zeigt ganz klar, dass hier auf Kundenbedürfnisse gehört wird – eine UX-Strategie zahlt sich in jedem Fall aus“, weiß Benedikt Salzbrunn, Lehrgangsleiter an der Technikum Wien Academy.

Berufspraxis wird an der Technikum Wien Academy einer akademischen Ausbildung gleichgestellt, nach einem erfolgreichen Aufnahmegespräch und vier Semestern schließt man mit dem Titel MAS ab. Jakob Kolar war und ist auch zwei Jahre nach seinem Abschluss vom Praxisbezug an der TWA begeistert. „Von den Lektor*innen aus der Wirtschaft habe ich wirklich profitiert. Ich konnte an echten Cases aus meinem beruflichen Alltag arbeiten und mit den Lektor*innen diskutieren. Die Ausbildung ist zum Spezialisieren oder Umorientieren, der Austausch mit den Kolleg*innen der Branche ist wesentlich“, so Kolar.

Foto: Goda Kraštinaitytė