Was ist IPV6?
1. Einleitung
IP bedeutet „Internet Protocol“. Wie der Name schon sagt handelt es sich dabei um ein Protokoll, das im Internet verwendet wird.
Ein Protokoll ist die exakte Festlegung (Spezifikation) von Geräteeigenschaften und Abläufen (Prozeduren) zwischen kommunizierenden Geräten. Ohne Protokoll gibt es keine Kommunikation sprich Vernetzung, schließlich müssen sich Endgeräte und Netzwerk-Equipment wie Switches und Router ja verstehen.
2. Ein Beispiel
Notebook A in der Abbildung sendet eine Anfrage an alle mittels Switch verbundenen Geräte, aber nur der Router fühlt sich angesprochen und antwortet. Adressierung, Byte-Struktur der Anfrage und vieles mehr muss eindeutig festgelegt sein, damit erstens alle Geräte die Anfrage verstehen, und zweitens das gewünschte Zielgerät antwortet. Würden die Geräte alle von einem einzigen Hersteller stammen, könnte dieser sein eigenes, man sagt auch proprietäres Protokoll verwenden, das nur er unterstützt und mit dem nur seine eigenen Systeme vernetzbar sind. Der große Erfolg des Internets basiert aber darauf, dass es offen ist sprich Hersteller-unabhängige Protokolle spezifiziert wurden, die jede bzw. jeder, ohne Lizenzgebühren bezahlen zu müssen, in seinen Geräten implementieren kann.

Damit das Internet funktioniert, braucht es viele Protokolle mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben, wie z.B. Ethernet, WLAN, ARP, DHCP, DNS u.v.m. Das wichtigste weil grundlegende Protokoll im Internet ist aber IP (Internet Protocol). IP beschreibt Pakete und Prozeduren, mit denen Daten zwischen Geräten ausgetauscht werden können. Neben Daten wie Webseiten und E-Mails werden auch Telefongespräche und Videoinformationen übertragen.
Das Internet besteht aus sehr vielen, weltweit verteilten Vermittlungsstellen, die Router genannt werden. Router sind zuständig für das Weiterleiten der IP Pakete bis zum angegebenen Ziel, wie z.B. dem Web Server der FH Technikum Wien. Zusätzlich werden auch noch viele Switches verwendet, die einfacher zu bedienen und billiger als Router sind. Ein Switch ermöglicht es, dass mehrere Geräte einen einzigen Anschluss am Router nutzen können. Auch ist über einen Switch der Datenaustausch zwischen allen angeschlossen Geräten möglich (z.B. zwischen Notebook A und B in der Abbildung).
3. IPv4 und IPv6
IP gibt es in der Version 4 (IPv4), im September 1981 als RFC 791 veröffentlicht, und in der Version 6 (IPv6), im Dezember 1998 als RFC 2460 veröffentlicht.
IPv6 ist die neuere Version mit einer neuen Struktur der Pakete und einer neuen Adressierung. Die Adresse gibt das Ziel der IP Pakete, vergleichbar mit einer weltweit gültigen Telefonnummer, wie z.B. +43-1-1234567, an.
Eine IPv4 Adresse kann z.B. 94.136.22.17 sein, das ist jene des Technikum Wien Web Servers. Weil weltweit gültige IPv4 Adressen mittlerweile knapp geworden sind, wurde IPv6 spezifiziert. Der IPv6 Adressraum ist unvorstellbar groß, d.h. jedes noch so kleine Gerät kann eine eigene Adresse haben und somit vernetzt d.h. über das Internet erreichbar sein. Eine IPv6 Adresse könnte z.B. 2000:4:5:6::abc:cafe lauten.
Werfer Sie hier einen Blick auf unsere Master-Lehrgänge.